Keine Industrieansiedelung mitten in der Landschaft

Demo in Stillern mit Prominenz Foto und Beitrag: U.Pontius

„Firma Steico: Ja! – Standort Staatsgut Stillern: Nein!“

Am Samstag, den 03.07.2021 fand eine Protestkundgebung am Gut Stillern statt, zwischen Schwifting und Schöffelding gelegen, zu dem der Kreisverband Bündnis 90 /Die Grünen aufgerufen und sich die umliegenden Ortsverbände, vorallem OV VG Windach-Eresing-Finning als betroffenen Nachbargemeinde, angeschlossen hatten.

An die 150 Bürgerinnen und Bürger aus Schwifting, Windach, Schöffelding, Penzing, Landsberg, Familien mit Kindern, alte und junge Menschen kamen zum großen Teil mit dem Fahrrad, um den prominenten Rednern und Rednerinnen aus Politik und den Naturschutzverbänden (BUND Naturschutz und LBV) zu lauschen und zu applaudieren.

Demo in Stiller Foto: P. Fitzgerald

Nachdem Martin Erdmann vom KV Bündnis90/ Die Grünen Landsberg am Lech die Versammlung eröffnet und die zahlreichen Demonstranten begrüßt hatte, benannte der Fraktionsvorsitzender der Grünen, Ludwig Hartmann, in der Eröffnungrede die geplante Aktion in schönster Landschaft als „Umweltvandalismus“. Schon vor 10 Jahren habe man sich am Standort gegen den Bau eines Logistikzentrums für Edeka gewehrt und Erfolg gehabt. Das ermutige, diesen Erfolg zu wiederholen.

Demo in Stillern Peter Satzger Foto: U.Pontius

Peter Satzger vom Bund Naturschutz bedankte sich bei den Informanten, die die zunächst in nichtöffentlicher Sitzung im Gemeinderat beschlossene Ansiedelung der Firma Steico an die Öffentlichkeit brachten. „Wie brauchen eine offene demokratische Diskussion in dieser Sache“. Er beklagte, dass in den letzten 35 Jahren in der Region 4000 Hektar fruchtbarstes Ackerland verbaut wurde, das entspräche einer Fläche von Penzing, Weil und Kaufering. „Von den Äckern kommt unsere Nahrung“, der Druck auf die Bauern wachse, auf kleineren Flächen mehr zu produzieren, was zu einer vermehrten Ausbeutung der Böden führe und den Schutz der Artenvielfalt verhindere. Das könne nicht im Sinne einer Firma sein, die auf Nachhaltigkeit setzen.

Als Ausweichfläche wurde das aufgelassene Sägewerk in Asch und der Fliegerhorst Penzing genannt, hier sind auch Bahnanschlüsse vorhanden, was zur Produktion nachhaltiger Dämmstoffe der Firma passe. Die CO2 Bilanz, die bei einer Ansiedelung in Stillern durch die dafür nötigen 150 LKWs täglich entstünden, würde dem Nachhaltigkeitsanspruch der Firma eher entgegenstehen.

Er rief die Gemeinden Schöffelding, Schwifting und Penzing auf, eine „Bodenschutzallianz“ zu gründen.

Die Bürgermeisterin von Schwifting Heike Schappele stellte fest, dass sie ein sehr gutes Miteinander mit der Gemeinde Penzing pflegen. Sie warnte vor einem verstärkten Verkehrsaufkommen, hohen Emissionen, einem Fachkräftemangel, dem Flächenfraß und betonte vor allem die Grundwasserproblematik. Auch die in die Höhe schnellenden Grundstückspreise verhinderten, für die ortsansässigen Familien, sich Wohnraum leisten zu können. „Wir sind für die Schöpfung verantwortlich“ betonte sie in ihrem Schlusswort.

Zum Abschluss forderte die Grüne Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (MdL), die sich auch einen demokratischen, offenen Diskurs wünscht, dazu auf, im Sinne der Natur zu handeln und appellierte an den Gemeinderat von Penzing, sowie den Landrat, das Projekt an den genannten alternativen Standorten zu prüfen. Sie wird sich im Landtag zusammen mit Ludwig Hartmann verstärkt dafür einsetzen.

Einig waren sich die Redner*innen in dem Punkt, dass nicht die Firma Steico, sondern der Standort mit fruchtbarem Ackerland das Problem sei.

Viele Anwesende unterschrieben im Anschluss die Petition dazu. Wer sich für die Petition interessiert kann sich an keingewerbe.instillern@gmail.com wenden.

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